Mama
Wo bist du hin? Warum bist du weg? DU hast MICH alleine gelassen. Glaubst du es geht mir gut damit? Ein halbes Jahr wohnte ich bei dir. Und bei Papa. Du hast mich nicht beschützt. Du hast es zugelassen. du sagst du hast keine Schuld. Aber du bist Mittäter. Hast mich nicht an deiner Seite genommen. Hast dich nicht schützend vor mir gestellt. Hast nur da gestanden. Aber du hast es gesehen. Sagst einfach Papa hat es nicht so gemeint. Ich war ein Jahr alt, als du mein Bruder auf die Welt Brachtest. Seither habe ich dich nie wieder gesehen.
Glaubst du nicht, ich brauche deine Liebe?
Glaubst du nicht ich brauche Nähe und Geborgenheit?
Glaubst du nicht, ich brauche eine Hand an meiner Seite, die mich vorm Bösen schützt?
Mama?
Ich brauche dich.
Egal was du mir angetan hast. Ich denke ich habe dir verziehen.
Vielleicht hattest du angst vor Papa. Davor das er dir weh tut. Oder dich tötet. Ich bin jedenfalls einer dieser Menschen die Familie wollen. Ich möchte eine strenge Hand die trotzdem liebevoll ist, und ich sie ergreifen darf.
Aber diese liebevolle Mutter werde ich nie haben. Denn nur du bist meine Mama. Und du kannst nicht mehr lieben. Und ich kann rein Garnichts dagegen machen.
Du bist von den Drogen weg. Vom Heroin. Vom Kokain. Vom Alkohol. Nimmst jetzt heidol. Eine ersatzdroge. Hast eine Psychose. Bist unglücklich. Hast schuldgefühle. Kannst keine Beziehung aufrecht erhalten. Verlierst Menschen die du magst.
Hörst stimmen. Hast Verfolgungswahn. Nimmst die Welt anders wahr als der Großteil der Bevölkerung. Ich weiß das du mich bereits vergessen hast. Das du nicht jeden Tag an mich denkst. Ist mittlerweile auch schon 16 Jahre her. Und du bist krank. Ich kann es dir nicht verübeln. Aber sorry, Verständnis kann ich nicht zeigen.
Wegen dir musste ich durch die Hölle. Ich bin da gefallen wo andere in meinem alter von ihren Müttern aufgefangen wurden.
Im Heim musste ich mir alles selber beibringen. Anderen wurde beim ersten Schritt die Hand gehalten. Es wurde gejubelt. Sie waren stolz.
Ich hingegen bekam genervte blicke.
Mama? Wie geht es dir grade jetzt?
Und wo bist du?
Ich kenne dich nicht. Aber in letzter Zeit hat sich eine Sehnsucht in mir ausgebreitet. Der Wunsch meine Mutter kennenzulernen. Ich hassen dich. Ich liebe Dich.
Aber ich bleibe im Dunkeln. Dort habe ich keine angst mehr. Denn ohne dich bin ich da durchgelaufen. Und jetzt brauche ich dich auch nicht mehr.
Ich will mein Leben nicht noch mehr in Chaos versetzen. Ich bleibe ohne dich.