Montag, 20. Juni 2016
Arbeit und Ansprüche.
Morgen muss ich oder besser gesagt wir zur arbeit.
Ich arbeite zur zeit in einer großküche. Ich bereite das Essen von über 500 Menschen zu. Meine Motivation ist schon zersplittert. Keine Ahnung was ich da überhaupt mache. Der scheiß wird mir nichtmal bezahlt. Ich mach es ja freiwillig weil ich ja etwas verändern möchte. Eine alltags Struktur habe ich mir dadurch erschaffen. Morgens um 6:45 aufstehen duschen geeignet machen zur Arbeit. Um 13 Uhr Feierabend. Wenn ich Lust habe in die Mensa gehen und essen. Hab aber meistens keine Lust. Dann duschen und die freie Stunde genießen. Dann das Amt erledigen. Um 17:45 essen. Wieder keinen Hunger. Ich hab ja in der Mensa gegessen. Dann duschen und dann mit Freunden raus. Um 22 Uhr rein und noch mit adlerherz telefonieren und der Tag ist um.
Sehr strukturiert.Alle müssten jetzt so stolz auf mich sein. Ich hab ja endlich was erreicht. Aber für mich bringt das nix. in der großküche ist es heiß. Man schwitzt. Man muss hässliche Kleidung tragen. Man muss stundenlang Möhren schälen. Oder Kräuter schneiden. Man darf an die reinigungsmaschiene oder auch putzen. Ich will das nicht machen. Ich will keine alltagsstrucktur. Mir hat mein Leben vorher gefallen. Da hatte ich auch Strukturen. Auf meine Art halt aber es gab sie. Und in einem Beruf zu arbeiten der einen ankotzt ist halt unmotiviererend. Tut mir Leid das ich nur mein bestes gebe und nicht mit Hingabe arbeite. Tut mir Leid das ich diesen Zeitdruck nicht standhalten kann. Ich bin nicht Gott. Ich bin nur multiherzen. Ich kann halt nicht zaubern. Dazu noch das ich erst 17 werde und noch garnicht arbeiten brauche. Mein Schulabschluss habe ich doch Mit ausreichenden 1.9 bekommen. Klar er hatte besser sein können. So 1.2 wäre auch mein Traum gewesen aber ich habe zu wenig dafür getan. Ich geb es zu. Ich tu einfach zu wenig für mein Leben. Ich will Perfektion. Setze meine Ansprüche zu hoch. Immer besser sein als alle anderen. Immer die eigenen Ansprüche übersteigen. Dann bin ich zufrieden. Aber ich bin halt zu dumm. Zu unmotiviert. Zu egoistisch. Ich weiß das brauche ich mir nicht mehr anhören. Denn ich weiß Bescheid. Noch 4 Tage dann habe ich Urlaub. Dann habe ich mein tagesprogramm wieder. Gut durchgeplant. Genug Zeit um alles zu schaffen was ich mir vornehme.



Samstag, 18. Juni 2016
Multiherzen- ein Leben in Ordnern
Mein Leben. Alles ist dokumentiert. Sie denken Sie wüssten Bescheid. Sie denken Sie kennen mein Leben. Es ist nur ein Ordner auf, Ordner zu. Da war sie hier dort war sie da. Es war nur ein Ordner auf Ordner zu, das tat ihr gut, doch da barg sie viel Wut.
Doch kein Ordner könnte aufzeichnen warum ich da gut drauf war oder es mir woanders gar nicht gut ging. Der Ordner kennt kein Hintergrund. Ich versuch zu verbergen. Niemals jemand zu viel sagen. Es könnte gefährlich werden. Es könnte dokumentiert werden. Fein säuberlich geschrieben. Ausgedruckt kopierte weitergereicht und schließlich in einen Ordner, nein, schließlich in einen von fünfzehn Ordner geheftet werden. Ordner. Für jedes Jahr ein neuer. Alle sind zugemüllt von Berichten. Berichte von Heimen. Berichte von Ärzten, Berichte von pflegefamilien, Berichte der Schulen, Berichte von hilfeplangesprächen. Mein Leben. Eine einzige Dokumentation. Geschrieben vom Leben. Gespielt von multiherzen. Aufgezeichnet vom Jugendamt. Immer mehr, immer schlimmer soll es sein. Ich sollte keine Zeit zum atmen bekommen.
Ja ein richtiger Horrorfilm. Ich meine ich höre jetzt ja auch schon stimmen und besitze mehrere Persönlichkeiten. An Suizid wäre ich fast verreckt. Meine beste Freundin habe ich Tod in ihrer eigenen Blutlache gefunden. Ich würde vergewaltigt missbraucht, gefoltert. Werde wahrscheinlich immernoch vergewaltigt. Werde wahrscheinlich in kinderpornografie eingesetzt. Werde verfolgt. Bekomme mysteriöse anrufe. Werde bedroht. All das weiß das Jugendamt nicht. Sie haben es nicht dokumentiert. Den Rest weiß ich kaum noch. Den haben sie dokumentiert. Der perfekte Horrorfilm. Vielleicht bringt meine andere Persönlichkeit ja Leute um. Vielleicht werden wir zur Massenmörderin. Vielleicht können wir dann mit der schuld nicht leben und machen einen schrecklichen ekelhaften Suizid. Dann können die Ordner. Die ganzen Dokumentationen geschlossen werden. Sie können in einem Keller verstauben. Genau wie ich in meinem Sarg. Je mehr Staub auf mich herab fällt je mehr werde ich vergessen. Ja genau!! Sie werden mich und alle meine innenmenschen vergessen. Als sei ich nie da gewesen. Dann kann ich endlich ruhen. RIP😓💔



ich bin zur Maschine programmiert
Ich bin eine Maschine. Erschaffen um Menschen zu dienen. Eigentlich sollte ich leben. Glücklich und friedlich. Doch meine Eltern versauten es mir. Dann kam ich nämlich zu den Tätern. Diese fingen an mich zu programmieren. Wie ein Laptop sollte ich sein. Ich musste auf das hören was man mir sagte. Ich musste ihnen das Leben erleichtern. Weil sie Sie es so wollten. Ob ich immernoch eine Maschine bin die den Tätern dient Weiß ich nicht sicher. Es wird vermutet. Aber die Maschine wird einfach weiter dienen. Wenn sie nicht ausgestellt wird. doch wieder eine frage. Wo ist der ausknopf. Jede Maschine hat einen. Aber ich finde meinen nicht. Verzweifelt laufe ich durch die enge. Natürlich maschinell betrieben. Es wurde mir nicht verboten. Also tat ich es. Es tat meinen Gefühlen die ja ebenfalls kontrolliert werden gut. Ich konnte meine Gefühle versuchen zu kontrollieren. Und es klappte. Dieses große Durcheinander in mir löste sich auf und Ordnung kam herbei. Doch sobald ich wieder unter Menschen bin. Sobald ich wieder bedient werden, da kommen die Gedanken wieder. Diese Gefühle. Gelenkt und ausgelöst von den Menschen die meinen etwas besseres zu sein. Sie sind wieder da. Ich beschloss zurückzukehren. Zurück zu mir selber. Aber die Programmierung ließ es nicht zu. Ich musste gehorchen. Ich musste funktionieren. Ich musste das machen was sie von mir wollten. Sonst werde ich weggeschmissen mit vielen anderen kaputten Maschinen. Einfach in den Schrott rein. Also bleibe ich wie ich bin. Eine maschiene. Eine die Funktionen kann. So soll es sein. So kann es bleiben. So hat er es sich gewünscht. Alles passt perfekt zusammen. Weil für ihn alles stimmt und mein Herz gefangen nimmt.



Freitag, 17. Juni 2016
ich, viele in einem Körper!
Gefühl kann man nicht erzwingen. Sie sind wie eine Evolution von sich selber. Verstehen kann sie keiner. Kontrollieren kann sie ebenfalls Niemand. Man selbst nicht. Niemand anderes. Das führt dazu dass aus Kleinigkeiten Streit entsteht, oder das man sich über Sachen freut die nicht erfreudenswert sind. Diese Momente über die wir wenig Kontrolle haben wie zu den Gefühlen wie Liebe, Freundschaft, Hass verabscheuen, oder abturn. Aber auch Gefühle wie weinen aus Trauer, was kann man anderes machen als zu versuchen es zu unterdrücken,oder auch es voll ausleben oder sich da rein zu steigern. Gefühle bleiben bestehen. Die Sache ist die: Wir haben die Kontrolle darüber wie wir damit umgehen. Aber was ist wenn das ebenfalls nicht mehr möglich ist?? Was ist wenn andere Identitäten diese Kontrolle übernehmen. Sie dich in den Hintergrund schieben um mit der Situation umzugehen? Was ist wenn du über Situationen keine Kontrolle mehr hast? Wenn du nicht mehr über dich bestimmen kannst. Wenn Du dann plötzlich garnicht mehr weißt warum dein bester Freund sauer auf dich ist, oder warum deine Erzfeindin dich plötzlich zur Begrüßung in den arm nimmt. Was ist wenn du immer weniger dein Leben leben kannst, und deine anderen Persönlichkeiten dieses übernehmen wollen? Ich werde immer weniger ich. Ich werde immer mehr zu uns. Ich bin nicht mehr alleine. Über mich wird bestimmt. Schon Kleinigkeiten werden von Hannelore (die alte Frau die mit mir spricht aber nicht wirklich da ist) kommentiert. Sie sagt was ich machen soll. Ob ich töten soll ob ich essen soll ob ich schlafen darf und ob ich mir schaden soll. Sie kontrolliert mich streng. Mit ihr reden tu ich nicht. Sie macht mir angst, weil sie jede Person in Frage stellt und dann sagt ich muss sie töten. Sie will das ich uns suizidiere. Ich weiß nicht was genau sie damit bezwecken will und ob sie es wirklich schön finden würde uns alle jede meiner Persönlichkeiten auszulöschen. Ich meine durch Suizid würde ich mich ja nicht nur mehr alleine töten. Ich würde auch mehrere gute und böse, alte und junge Menschen das Leben nehmen. Davon abgesehen das vielleicht auch grade die kleinen Leben wollen. Die kleine lindsey zum Beispiel. Sie hat noch so viel vor sich. Sie möchte noch unbedingt in Zoos um das Einhorn baby zu finden. Sie erscheint sehr nett. Meine Freundin hat schon mit ihr geredet. Und mir hat sie ein sehr schönes Bild gemalt. Sie kann bereits ein paar Buchstaben. Sie ist noch so jung. Aber auch die anderen Persönlichkeiten. Sie sollen doch leben. Kann Hannelore das wirklich riskieren? Ich meine Sie würde ja nicht nur sich selber töten sondern viele andere auch. Ich verstehe Hannelore nicht. Sie scheint sehr egoistisch zu sein. Oder sie weiß nicht wie vielen sie dieses Leid antun würde. Jedenfalls ist der alten klar das wenn ich mich umbringe sie auch sterben würde.
Gefühle entstehen durch das was man erlebt und erlebt hat. Sie werden beeinflusst von den Menschen um einen herum. Denn wenn ein Mensch bei einer Situation dabei ist die Schwierigkeiten bereitet und man dem Menschen vertraut, wird die Situation als nicht so schlimm eingestuft als wenn jemand dabei ist den man nicht kennt. Genauso ist es doch im Leben. Lässt man Menschen an einen ran können verschiedene Delikte passieren. Entweder sie enttäuschen einen, Sie sorgen sich um dich oder sie hassen dich. Auch andere Sachen wie zum Beispiel liebe Freundschaft und Zusammenarbeit können entstehen. Es kann soviel mehr werden als nur eine Begegnung. Es kann soviel mehr entstehen als ein Wortwechsel. Es kann was ganz besonderes werden aber auch etwas was man versucht hat zu vermeiden. Aber man kann sich nicht davor schützen denn wer nicht wagt der nicht gewinnt. Menschen können mich ein Tag so Kennenlernen, und im nächsten Augenblick denken Sie ich wäre ein anderer Mensch. Es ist ein Kreislauf. Manche kommen damit klar, Sie bleiben, wieder andere Kommen nicht mit uns zurecht. Diese gehen. Eine multiple Persönlichkeitsstörung zu haben ist anstrengend. Verwirrend. Es bringt ein an seine Grenzen. Es ist aber auch etwas besonderes. Es Schütz. Man kann wenn man gelernt hat damit umzugehen viel von sich lernen. Praktisch auch bei brenzlichen Situation. Man kann nach innen flüchten und jemand der besser damit umgehen kann nach vorne lassen. ABER!!!! Es kann nur so gut funktionieren wenn man da die Kontrolle hat. Wenn man selber Chef seiner selbst ist und das nicht jemand anderes der innenmenschen macht. Wenn es so ist wie jetzt bei mir, es wenn noch die Kontrolle fehlt. Das ist sehr schwer damit umzugehen man verpasst was vom Leben. Man kann nichts kontrollieren. Man hat keine Chancen. Erstmal. Wie schön die Vorstellung wäre alles von mir abzuwerfen. Einfach nur wieder alleine zu sein. Oder aber es kontrollieren zu Können wer wann was machen darf. Ich muss ein Kompromiss mit uns machen. Keine Gewalt gegen uns oder anderen Menschen. weder psychisch noch physisch. Aber es funktioniert nicht. Vorgestern wieder eine Schlägerei. Den Umständen entsprechend war es harmlos. Er hat begonnen. Ich hab mich gewährt. Wie soll ich Kompromisse schließen wenn sich niemand daran hält?